Mutismus

Mutismus (Sprechverweigerung) zeigt sich, obwohl die Person sprechen kann, in einem Schweigen in bestimmten Situationen, bei bestimmten Personen als selektiver Mutismus. Es gibt dazu auch den totalen Mutismus, der eine Sprech(ver-)Weigerung trotz normaler körperlicher und geistiger Entwicklung und keine Beeinträchtigungen des Hörens oder der Artikulationsorgane zeigt. Die Ursachen sind auch hier meist schwer zu identifizieren. Meist liegt sie im sozio-emotionalen Bereich und kann durch Unsicherheit bei Mehrsprachigkeit (Bi- bis Multilingualität), Traumata und genetischer Disposition ausgelöst sein. Jungen sind i. d. R. häufiger betroffen.

Ich arbeite bei diesen Patient*innen an der Verstärkung der Sprechfreude, methodisch durch z. B.  Begleitendes Sprechen (Parallel talking) aller Aktionen und lasse auch die Stille ohne Geräusche und Sprache zu. Neugier wecken, die Sprache als Kommunikationsmittel verstehen und/ oder: noch besser durch Handeln `begreifen´. Vertrauen in die eigene Kommunikationsfähigkeit fördern und die angebotene Sprache des Kindes in den Therapieeinheiten aufzunehmen. Manchmal helfen bei Mehrsprachigkeit auch ein paar Wörter in der Landessprache, als Zeichen des Verständnisses. Flexibilität und Ideenreichtum ist gefragt.

Begleitend sollte bei starker Ausprägung eine psychologische Therapie des Betroffenen sowie den Bezugspersonen (Familie) stattfinden.