Auditive Verarbeitungs- Wahrnehmungsstörung
Dieses Störungsbild tritt in den letzten Jahren vermehrt auf und äußert sich z. B. in Form von verringerter Hörmerkfähigkeit, in der ungenauen Differenzierung von Sprachlauten und/ oder Unkonzentriertheit sowie eine auffallende Ablenkbarkeit durch Umgebungsgeräusche.
Dabei ist das Ohr an sich in seiner Mechanik altersgerecht entwickelt. Hier geht es um die Hörwahrnehmung, d.h. die Verbindung zwischen Ohr (mechanisch), Hörnerv (elektrisch) und dem Gehirn als verarbeitendes Organ. Im Innenohr wird der mechanische Impuls in einen elektrischen umgewandelt und mit den entsprechenden Rezeptoren in der Hörrinde analysiert und verarbeitet. Auf diesem Weg kann es aufgrund genetischer und/ oder entwicklungsbedingter Ursachen zu Störungen der Reizweiterleitung und/ oder Verarbeitung kommen. Das Störungsbild ist sehr indifferent und seine Ursachen nicht wirklich und abschließend geklärt.
Sollte ihr Kind z. B. Probleme mit der Wiedergabe von Geschichten, der Unterscheidung ähnlicher Laute (wie m-n, t-k, o-u) haben oder sich durch andere Geräusche schnell ablenken lassen, ist die Vorstellung bei einem entsprechendem Kinder-HNO-Arzt (Pädaudiologe) empfehlenswert. Die Störung kann auch bei Kindern mit häufigen Infekten (Nase zu – Mund auf, Mittelohrentzündungen) im frühen Alter zu diesen Symptomen führen. Durch den offenen Mund wird geatmet, der Speichelfluss ist reduziert und es wird seltener geschluckt. Doch das Schlucken als unwillkürlicher Akt ist sehr wichtig, da hierdurch eine regelmäßige Belüftung des Innenohres samt Druckausgleich stattfindet.