Aussprachestörungen zeigen sich als Fehlbildungen von einzelnen oder mehreren Lauten. Die bekannteste ist hierbei wohl das Lispeln, sprich: Die Zunge kommt beim Sprechen an die Zähne oder dazwischen. Doch auch andere Laute wie /k/ und /g/ sind gerne betroffen (Tinderdarten statt Kindergarten oder Topf statt Kopf). Was uns bis zu einem gewissen Alter noch zum Schmunzeln bringt, kann später im Schulischen beim Schreiben zum Fehler werden.
Manchmal sind die Ursachen schnell gefunden und durch einfache logopädische Interventionen behoben. Mundmotorische Störungen und/ oder Schwierigkeiten der Hörwahrnehmung brauchen meist dringend der Behandlung, um den Sprachfehler zu beheben. Nicht alles `wächst sich aus´! Und bei Kindern mit schlechter Wortbildabspeicherung (als fotografisches Gedächtnis aller gelesenen Wörter) kommt es dann in der Schule zu Rechtschreibfehlern, da das motorische Sprechmuster etabliert ist und entsprechend verschriftlicht wird. Denn anfangs spreche ich mir das Wort innerlich leise beim Schreiben vor. Die Selbstkorrektur gelingt mit zunehmenden Anforderungen (Komplexität und Schreibgeschwindigkeit) immer schwerer, da die Ressourcen für die ständige Rückkontrolle anderweitig benötigt werden.
Hier ist die logopädische Therapie erforderlich und angezeigt. Gezielte Übungen zur Mundmotorik, der Hördifferenzierung und Anbahnung des Ziellautes werden aufeinander aufbauend (Laut-Silbe-Wort + Position) angeboten und trainiert.
Es ist normal, dass sich Sprachlaute chronologisch entwickeln!
Ab einem gewissen Zeitpunkt sollte jedoch der ärztliche Rat eingeholt und evtl. die logopädische Unterstützung in Anspruch genommen werden.