Als Aphasie wird eine nach Abschluss des normalen Spracherwerbs gestörte Sprache beschrieben. Hier wird in zwei wesentliche, unterschiedliche Ausprägungen unterschieden, welche am häufigsten auftreten:
Wernicke-Aphasie
Diese äußert sich in einem sehr starken Sprechdrang, der allerdings mit einem gestörten Sprachverständnis, häufigen Wortneuschöpfungen, inhaltlich fehlendem Zusammenhang, grammatikalischen Fehlern und entweder inhaltlich (semantisch) oder klanglich (phonetisch) ähnlichen Begriffen einhergeht. Das Lesen und Schreiben können gestört sein. Die alltägliche Kommunikationsfähigkeit ist allgemein stark eingeschränkt. Das meist fehlende Störungsbewusstsein (Eigenwahrnehmung) erschwert das Miteinander zusätzlich. Es können auch schwer kontrollierbare, emotionale Enthemmungen auftreten.
Broca-Aphasie
Hier ist die praktische Kommunikation durch die Einschränkung der Motorik betroffen. Symptome sind z. B. ein verlangsamter Redefluss, Sprechanstrengung, Artikulationsprobleme und eine veränderte Sprechmelodie. Das Sprachverständnis ist meist weniger gestört. Es kann zu Schwierigkeiten bei der Wortfindung, beim Lesen, Schreiben und Rechnen kommen.
Des Weiteren gibt es noch die globale Aphasie, mit dem Ausfall der kompletten Kommunikationsfähigkeit, sowie die amnestische und Leitungsaphasie.
Ursache ist häufig eine Schädigung des Gehirns aufgrund eines Infarktes, einer Einblutung oder einer anderweitigen Schädelverletzung durch Unfall oder Operation. Die Stärke der o.g. Ausprägungen und die dadurch entstandenen neurologischen Beeinträchtigungen sind individuell. Die methodische Unterstützung und der zeitliche Rahmen für eine Verbesserung durch die logopädische Therapie ist abhängig vom Schweregrad und dem Umfang der Störungen. Da es auch zu körperlichen Bewegungseinschränkungen kommen kann, ist die Durchführung einer logopädischen Therapie im häuslichen Umfeld nach Indikation des Arztes notwendig und/ oder möglich.