Stottern wird als Sprechflüssigkeit beschrieben, die sich durch Wiederholung, Dehnung oder Blockade von einzelnen Sprachlauten äußert. Häufig liegen die Ursachen im Verborgenen und traten auch schon in der Kindheit oder Jugend auf. In einigen Fällen ist es auch möglich, dass diese im Erwachsenenalter erworben wird. Begleitend entwickelt sich vielleicht Sprechangst, Wut, auch Störungsbewusstsein und Vermeide Verhalten sowie kompensatorische Mitbewegungen (Sekundärsymptomatik) etablieren sich. Dies führt zu weiterem Stress, was die Symptomatik verstärken kann. Immer neue Möglichkeiten des scheinbar dann flüssigen Sprechens werden eingebaut. Leidensdruck, Sprechangst, soziale Distanzierung und Rückzug können eine Folge sein. Auch die Berufswahl und/ oder -veränderung sind evtl. betroffen.
Wichtig ist das Erkennen und die Reduzierung der begleitenden Verhaltensmuster, um sich der eigentlichen Stotter Symptome (s. o.) zu nähern und diese zu behandeln. Leichte Veränderungen von Atmung, Betonung, Lautstärke und/oder Artikulationsmustern können bereits positive Änderungen herbeiführen. Variationsmöglichkeiten werden angeboten und stotter verstärkende Situationen analysiert und geübt. Dabei sind die eingesetzten Methoden sehr unterschiedlich und werden in Absprache mit den gewünschten und erreichbaren Zielen zwischen Patient*in und Therapeut abgestimmt. Eine fortlaufende Kontrolle in zeitlicher und inhaltlicher Sicht wird vereinbart und jeweils neu angepasst. Manchmal kann auch die Teilnahme an und der Kontakt zu einer (Selbsthilfe-) Gruppe in der Region positive Auswirkungen haben.