Frühkindliche Autisten entwickeln die sprachliche Kommunikation oft später oder bleiben auf Hilfsmittel (z.B. Sprachcomputer) angewiesen. Auch ist ihre Wahrnehmung sozialer Interaktion wie Gestik und Mimik und das Erkennen sowie der situationsabhängige Einsatz von Verhaltensnormen (wechselseitige Kommunikation) oft stark eingeschränkt. Die Flexibilität von Sprachausdruck und Sprachmelodie ist wenig ausgeprägt. Blickkontakt und Berührungen sind eher unangenehm. Sie reagieren auf Ansprache, selbst ihres Namens, wenig bis gar nicht. Umgebungsgeräusche werden ignoriert.
In der Sprachentwicklung kann es zur Ausbildung eigener Wortschöpfungen bis hin zur eigenen Sprache kommen. Wörter oder kurze Sätze werden häufig nacheinander wiederholt. Die erlernte Kommunikation dient ausschließlich der Informationsweitergabe. Diese wird wörtlich genommen.
Bei Überforderung kann es zu extremen Reaktionen kommen, sowohl bei auditiven Reizen wie auch den visuellen. Änderungen in den Routinen können ebenfalls zu Störungen bis hin zu starker Aufregung, Angst und Rückzug führen.
Der Atypische Autismus zeigt dem frühkindlichen Autismus ähnelnde Aspekte. Das soziale Verhalten, die Kommunikation und Interaktion sind eingeschränkt. Objektbeziehungen sind oft sehr ausgeprägt. Eine Störung der normalen Sprachentwicklung und Rezeption geht häufig mit einer Intelligenzminderung einher. Es ist die seltenste Form der Autismus-Spektrum-Störung.
In der Regel sind mehr Jungen als Mädchen von der Autismus-Spektrum-Störung betroffen.
In den logopädischen Therapieeinheiten arbeite ich überwiegend nach dem TEACCH© – Programm.
Zur Statuserhebung nutze ich die Beobachtungsmaterialien der TEACCH© – Gesellschaft bzw. des Team-Autismus.ev, woraus sich dann in Absprache mit allen diagnostischen, erziehenden und begleitenden Personen und Institutionen ein Behandlungsplan entwickelt. Oft ist die Proximität der erste, basale Schritt, bevor im Weiteren zur Kommunikationsanbahnung gearbeitet werden kann. Eine frühestmögliche Förderung ist hier wünschenswert und umfasst sowohl die Diagnostik durch eine:n Fachärztin/ -arzt wie auch die Einbindung entsprechender Förderstellen und Personen. In Anhängigkeit und Zusammenarbeit davon bzw. damit findet die logopädische Unterstützung statt.