Dysphagie

Dysphagien sind Beeinträchtigungen des Schluckaktes in einem der vier Phasen:

  • präoral
  • oral
  • pharyngeal
  • ösophageale

Sie können durch neurologische Erkrankungen (ALS, MS, Morbus Parkinson), in Folge von Hirninfarkten oder Apoplexien sowie nach Operationen (CA, Schilddrüse, Tumore) auftreten. Eine weitere Ursache kann eine psychische Erkrankung sein.

Hierbei kann sowohl der Schluckakt als solcher, wie auch die Vorbereitung oder Verarbeitung der Nahrung und Flüssigkeit eingeschränkt bis unmöglich sein. Zur genauen Abklärung sind verschiedene Untersuchungen bei Neurologen, Phoniatern, Gastroenterologen, Internisten etc. notwendig und hilfreich. Eine Eingrenzung der Pathogenese erleichtert die zielgerichtete, logopädische Therapie.

Meistens kommt es beim Schluckvorgang zur Aspiration, das heißt, es werden Teile der Nahrung in die Bronchien und unter Umständen bis in die tiefere Lunge transportiert. Dies führt zur Aspirationspneumonie. Es kann Einschränkungen des unwillkürlichen Würg- und Hustenreflexes geben.

Die Sensibilität des Mund-, Rachen- oder Ösophagusbereichs zeigt eventuell Veränderungen. Das Geschmacks- und Geruchsempfinden ist beeinträchtigt, was zu Appetitlosigkeit bis hin zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme und somit zur Gewichtsabnahme und Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen führt. Manchmal bleibt dann nur die Versorgung durch eine PEG oder die nasogastrale Sonde.

In der logopädischen Therapie wird an der Verbesserung der Sensibilität, der Vorbereitung und der Verarbeitung bis hin zur Anbahnung oder Verbesserung des Schluckens gearbeitet. Tonus erhöhende und die beteiligte Muskulatur stärkende Maßnahmen fließen bei Bedarf mit ein.

Die einzelnen Phasen werden entsprechend den medizinischen Beurteilungen erarbeitet und trainiert. Ziel ist die möglichst vollständige und eigenständige Aufnahme von fester und flüssiger Nahrung. Hier ist natürlich die ärztliche Beurteilung des Erreichbaren ausschlaggebend.

Doch selbst die Möglichkeit, verschiedene Nahrungsmittel geschmacklich oder taktil wahrnehmen zu können, ist für die meisten Betroffenen schon ein glücklicher Moment. Sollte das eigene Schlucken, wenn auch nur in Teilen, wieder möglich sein, bedeutet das ein großes Stück Eigenständigkeit.

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